Europa ist mehr als eine Wirtschaftsgemeinschaft. Leider wird das in letzter Zeit oft vergessen. Es braucht daher umso mehr engagierte Menschen, um die vielfältigen Herausforderungen jetzt und in der Zukunft zu meistern. Daher unterstützen wir den CALL4Europe.
Dr. Thomas Uher,
Vorstand Erste Bank
Medienpartner
Der Projektbewerb richtet sich an Projekte, die auf der Crowdfunding-Plattform www.respekt.net ihre Finanzierung suchen. Es gelten daher die Nutzungsbedingungen der Plattform. Die besonderen Teilnahmebedingungen des Projektbewerbs „CALL4Europe“ gehen den Nutzungsbedingungen vor, so sie widersprechende Regelungen oder keine der nachfolgenden Regelungen aufweisen.
Europa ist an einer Weggabelung in Hinblick auf die Zukunft des Wohlfahrtsstaats und der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit angelangt. Große Mitgliedsländer der Europäischen Union sind nicht in der Lage die Beschäftigung junger Menschen in einer zufrieden stellenden Form zu organisieren. Arbeitslosenraten unter Jugendlichen bis 25 Jahren erreichen in manchen Ländern bereits 30 bis 50%. Es kündigt sich eine verlorene Generation junger Menschen an, wenn nicht wirksame Schritte für Jugendbeschäftigung gesetzt werden. Auf der einen Seite wird Europa als der „kranke Patient“ beschrieben und auf der anderen Seite wollen hunderttausende Menschen in die Europäische Union migrieren. Europa bietet seit vielen Jahrzehnten ein friedliches Entwicklungsmodell, das sehr attraktiv ist. Aber Europa findet zu keiner gemeinsamen Strategie die neue Realität als Einwanderungskontinent konstruktiv zu nutzen. Die Sozialsysteme können ohne Zuwanderung nicht aufrecht erhalten werden. Europa altert vor sich hin. Junge Leute wandern aus den zahlreichen Konfliktherden der Welt ein. Wie soll Europa mit den nicht-demokratischen Staaten politisch und wirtschaftlich umgehen?
Europa leidet unter einer zu geringen politischen und wirtschaftlichen Koordination. Nur 1% der Wirtschaftsleistung wird über das EU-Budget verteilt und davon wiederum ein großer Block ausschließlich für die Landwirtschaft. Die Nationalstaaten dominieren auch nach 50 Jahren europäischer Integration die Europäische Union. Ein Wiedererstarken nationalistischer Strömungen und Parteien bedroht Wachstum und Entwicklung in Europa, weil wichtige Gemeinschaftsleistungen der EU verhindert werden. Warum führen die US in den Schlüsselsektoren IT und Internet-Technologie? Apple, Google, Facebook und viele weitere US-Firmen dominieren die Innovationsindustrien. Ein „zweites Maschinenzeitalter“ wird in Aussicht gestellt. Ist Europa in der Lage die Innovationskraft parallel zu den Annehmlichkeiten des Wohlfahrtsstaates zu erhöhen, wenn nationalistische Strömungen die europaweite Zusammenarbeit be- oder gar verhindern? Viele Fragen, die Antworten suchen.
Junge Menschen, Erwachsene, lose Gruppen als auch Vereine und Organisationen sind eingeladen, um Ideen einzubringen wie Europa die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen meistern soll. Der „CALL4Europe“ soll das Thema der europäischen Herausforderungen einem breiteren Publikum in Österreich und in den Nachbarländern näher bringen. Der Projektwettbewerb wird in Deutsch und Englisch durchgeführt.
Es werden ausschließlich neue Projekte akzeptiert. Zugelassen sind Projekttypen wie zum Beispiel: jede Form der zivilgesellschaftlichen Aktion, Diskussionsveranstaltungen oder Symposien, Ausstellungen, Zeitungen, Zeitschriften, Filme, Videos, Events, Theater, Fotos, Internet-Plattformen oder auch wissenschaftliche Studien.
Alle Teilnehmer müssen ihre Identität mit gültigen Dokumenten (Personalausweis und Meldenachweis, Vereins- oder Firmenregisterauszug) nachweisen können.
Alle Projekte müssen im ersten Schritt für das Crowdfunding auf www.respekt.net einreichen und die dafür gültigen Anforderungen erfüllen. Wenn sich ein Projekt im Zuge der Einreichung für den Projektbewerb anmeldet, so wird eine gesonderte Prüfung vorgenommen, ob die Projektbedingungen vollständig erfüllt sind. Wenn die Prüfung erfolgreich war, so erhält das Projekt eine zusätzliche Markierung, damit es als Teil des Projektbewerbs erkannt werden kann. Es gibt keinen Rechtsanspruch auf eine Aufnahme in den Projektbewerb.
Während des ersten Monats der Crowdfunding-Phase wird eine Bewertung der Projekte durch eine Jury vorgenommen. Das Senior Advisory Board von Respekt.net (Dr. Franz Fischler – ehemaliger EU-Kommissar, Dr. Wolfgang Petritsch – ehemaliger Botschafter und Hoher Repräsentant der EU in Bosnien, Franz Karl Prüller – Vorstandsvorsitzender ERSTE Stiftung, Dr. Heide Schmidt – ehemalige Abgeordnete zum Nationalrat und Johannes Voggenhuber – ehemaliger EU-Abgeordneter) bildet die Jury und entscheidet darüber welche Projekte die Verdopplungsspende erhalten. Es gibt keinen Rechtsanspruch auf die Zuerkennung einer Spendenverdopplung.
Die Entscheidungskriterien sind ein Orientierungsrahmen für die Jury und die Projekteinreicher, aber die Jury hat die letztendliche Entscheidungshoheit.
Allen Projekten steht eine zumindest 10-wöchige Crowdfunding-Phase auf www.respekt.net zur Verfügung, um die erforderlichen Projektmittel einzusammeln. Jene Projekte, die eine Spendenverdopplung erhalten, müssen nur 50% der benötigten Mittel einsammeln. Alle anderen Projekte müssen die gesamte Finanzierung während der Crowdfunding-Phase schaffen. Projekte, die nicht erfolgreich sind, scheiden entsprechend dem „Alles oder Nichts“-Prinzip auf www.respekt.net aus. Das Projektbudget kann während der Crowdfunding-Phase nicht mehr verändert werden.
Für Projekte, die eine „Verdopplungsspende“ durch die Jury-Entscheidung erhalten, gelten besondere Regeln für die Finanzierung des verbleibenden 50%-Anteils. Dieser Teil der Finanzierung muss über die Crowd und nicht über öffentliche Einrichtungen oder private Großsponsoren erreicht werden, zumindest mehr als Zweidrittel davon. Auch die Projekt-InitiatorInnen selbst dürfen nicht mehr als ein Drittel der fehlenden Mittel (das sind also maximal 16,6% der Gesamtsumme) einzahlen. Alle Spenden für den 50%-Anteil müssen auf der Crowdfunding-Plattform www.respekt.net gesammelt werden. Anonyme Spenden werden nicht akzeptiert.
Jedes prämierte Projekt, das mindestens seinen 50%-Teil finanzieren kann, erhält auch die “Verdopplungsspende”. Diese beträgt maximal 50% des Zielbudgets. Es gilt auch hier die Regel „Alles oder Nichts“. Nur Projekte, die in der Crowdfunding-Phase erfolgreich ihren 50%-Anteil einsammeln können, erhalten die „Verdopplungsspende“. Wenn ein Projekt beim Crowdfunding scheitert, dann wird die „Verdopplungsspende“ von dem Projekt wieder abgezogen und einem anderen Projekt angeboten. Die Projektspender werden dazu eingeladen ihre Spenden anderen Projekten zur Verfügung zu stellen. Wünschen sie das nicht, wird die Spende an die Spender rücküberwiesen.
Erfolgreich ausfinanzierte Projekte im Rahmen des Projektbewerbs müssen den Projektstart innerhalb eines Monats nach der Nachricht über die Finanzierung starten.
Der Projektschlussbericht muss spätestens am 16. Dezember 2016 in Englisch auf der Crowdfunding-Plattform hochgeladen und per Email an projekte(at)respekt.net geschickt werden. Projekte aus Österreich, Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz müssen auch einen Abschlussbericht in Deutsch erstellen und hochladen. Projekte, welche keinen Abschlussbericht abliefern, müssen die Spenden zurückzahlen. Diese Gelder werden anderen Projekt-InitiatorInnen, die alle Bedingungen des Projektbewerbs „CALL4Europe“ erfüllt haben, angeboten.
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